Die Geschichte der Post in den Gemeinden Krummhübel und Gebirgsbauden

Karl-Heinz Drescher, Leipzig

Die Räume in Exners Grundstück reichten bald nicht mehr aus. Waren es 1884 noch 32.994 Briefe, 13.592 Postkarten und 990 Telegramme die aufgegeben wurden, erhöhte sich die Zahl 1889 auf 74.932 Drucksachen und 1.587 Telegramme. Es gab aber auch zahlreiche Stimmen die eine Verlegung mehr zur Ortsmitte hin forderten. 1896 erfolgte daher ein Umzug in den "Berliner Hof", später Cafe Heidelberg. Ganze vier Jahre hielt sich der neue Standort, dann zerstörte ein Feuer zahlreiche Postakten und Briefträgertaschen. In Ermanglung passender Ersatzräume erfolgte eine Rückverlegung ins Niederdorf. Exner hatte inzwischen auf seinem Grundstück mit einem Neubau begonnen, der zwar noch nicht ganz fertiggestellt war, aber dennoch die Post aufnahm. Das neue Amtsgebäude stand an heutiger Stelle und war 25 Jahre nur angemietet. Erst 1925 wurde es von der Reichspost übernommen. 1930 wurde das Haus aufgestockt und vergrößert, während 1937 eine innere Umgestaltung des Gebäudes und besonders der Schalterräume stattfand.



1896 erfolgte der Umzug in den "Berliner Hof"

Steigende Besucherzahlen, besonders in Ober-Krummhübel, machten ein Zweigpostamt notwendig. Wahrscheinlich im Jahr 1931, das genaue Datum ist nicht überliefert, entstand das Amt im Hotel "Preußischer Hof". Später ist es noch mal umgezogen, in die Pension "Duclaud", früher "Villa Bertha". Beide Standorte lagen dicht beieinander, verkehrsgünstig an der Chaussee.

Brückenberg erhielt spätestens 1896 seine erste Postagentur, so schreibt es zumindest Oberpostrat Lachmann aus Liegnitz 1932. Frühere Daten basierten auf Befragungen, wie bereits eingangs erwähnt. Reitzig legt sich nicht so genau fest und schreibt: "Ungefähr bis zur Jahrhundertwende wurde auch Brückenberg durch Krummhübler Briefträger belaufen, ehe man in einem Seitengebäude des Hotels "Schweizerhaus" eine Postagentur aufmachte".

Steigender Fremdenverkehr hatten auch hier die Einrichtung notwendig werden lassen. 1910 wurden die Diensträume in den Posthof verlegt Ab den Sommermonaten 1908 wurde die Agentur in ein Sommerpostamt umgewandelt. Am 01.10.1913 wird es ein ständiges Amt. Posthalter war bis 1913 Gustav Leiser, der Besitzer vom Schweizerhaus. Bei Reitzig tauchen dann später nur noch zwei Namen als Amtsvorsteher auf, Leipelt und Fritz Otte.

Im Jahr 1932 gibt es erneut Änderungen im Postwesen von Brückenberg. Im Hotel "Franzenshöh", Besitzer Wilhelm Böthling, wurde ein Zweigpostamt errichtet. Das ältere Postamt wurde ebenfalls verlegt, in ein Nebengebäude der Konditorei Strietzel.

Das Amt Brückenberg wurde dem Amt Krummhübel unterstellt. Damit war das Postamt in Unter-Krummhübel Hauptpost der Region unterhalb der Schneekoppe.

Von unserer Heimatfreundin Käthe Strauß, sie versah den Schalterdienst im Zweigpostamt Franzenshöh bis zur Schließung 1945, erfuhr ich, das u. a. die Briefträger Trömer und Hensch abwechselnd den Botengang zu den Bauden und der Koppe gingen. Briefträger Prenzel war für Baberhäuser zuständig. Während der Kriegsjahre hatte der Postverkehr auf die Schneekoppe erheblich abgenommen, da auch die Deutsche Baude durch Wehrmachtsbesetzung ab Sommer 1940 für den öffentlichen Verkehr geschlossen war.

In Baberhäuser gab es seitdem 24.09.1895 eine Posthilfsstelle. Bereits 1906 warb das Gast- und Logierhaus "Baberkretscham" in alten Reiseführern mit dem Zusatz, Post und Fernsprecher im Haus. 1907 wird die Posthilfsstelle zur Postagentur. H. Scholz, Besitzer vom "Baberkretscham", darf sich nun Postagent nennen. Die Post kam in den früheren Jahren zweimal täglich von Bad Warmbrunn. 1934 wurde der Postleitweg geändert und erfolgte von Brückenberg aus. Das galt auch für Bronsdorf und Leiserhäuser.



Ab 1895 befand sich eine Posthilfstelle im "Baberkretscham" in Baberhäuser
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