Zahlreiche Hotels und Pensionen stehen zum Verkauf, wie man unschwer erkennen konnte.
Darunter sind so bekannte Hotels, wie das Hotel "Halny", |
Neben den nun schon seit Jahren
leer stehenden Hotel "Sanssouci" |
Auf der polnischen Internetseite für
Immobilien habe ich recherchiert und weitere 21 Hotels und Pensionen gefunden.
Dabei habe ich nur Immobilien ab 1 Mill. Euro herausgesucht.
Bürgermeister Malinowski beschreibt die Situation in dem bereits erwähnten Interview
folgendermaßen: "In den vergangenen Jahren hat die Stadt und das Riesengebirge
an Attraktivität eingebüßt, da Touristen heute andere Ansprüche stellen als
ein Wiedersehen mit der alten Heimat oder ausreichend Schnee. 2011 machten etwa
100 Pensionen in der Stadt dicht. Die Heimwehgäste von einst bleiben aus und
junge Leute, auch junge Polen zieht es eher anderswohin."
Diese Einschätzung verblüfft einigermaßen, das klang aus seinem Munde Monate
früher, als es um den Bau des Riesen-Hotels "Golebiewski" im früheren
Brückenberg ging, noch ganz anders.
Bei meinem Rundgang durch Krummhübel machte ich noch einen Abstecher in
Richtung Kaffeebaude Nr.100. Angehörige der Familie Trelenberg hatten nach
dem Haus ihres Ur-Großvaters, welches in der Familie als Villa Gertrud
bekannt war, angefragt. Man plante eine Reise nach Krummhübel um das Haus
kennen zu lernen. Mit einer Wegbeschreibung konnte ich helfen, aber es fehlte
mir ein Foto vom Haus, welches die Nummer 149 von Krummhübel trug und von
Gustav Trelenberg, einem Eisenwerkbesitzer aus Breslau, 1904 erbaut wurde.
Nun gibt es da oben
noch zwei weitere Gebäude, welche auf keiner Übersichtskarte eingetragen
sind und die ich daher nicht einordnen konnte. Das Dilemma besteht darin, dass
die letzte Übersichtskarte von Krummhübel aus dem Jahre 1913 stammt
und Häuser, welche danach erbaut wurden in keiner Karte eingetragen wurden.
Eines dieser Häuser gehörte seit 1936 der Mutter von Horst Wessel,
welche dieses Filetgrundstück am Ortsrand von der Gemeinde geschenkt bekommen
und sich dort ein Landhaus errichtet hatte.
Horst Wessel wurde 1930 als SA-Sturmbannführer
in Berlin in einer Auseinandersetzung mit Kommunisten erschossen und als Märtyrer
der NS- Bewegung verehrt.
Das Haus lag nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt von der Stelle, an der
Werner Wessel, der Bruder, bereits 1929 erfroren war. Über dieses Ereignis berichtete
der "Wanderer im Riesengebirge":
"Am 22. Dezember 1929 verließ eine nationalsozialistische Sportabteilung (Berliner und Hirschberger) die Spindlerbaude in Richtung Prinz-Heinrich-Baude, gegen 15 Uhr, trotz Schneesturms. Von der Gesellschaft kehrten einige auf halbem Wege um und kamen zur Spindlerbaude zurück. Drei Mann trafen auf der Prinz-Heinrich-Baude ein. Von beiden Bauden gingen Hilfstruppen aus, die noch mehrere Leute retten konnten. Aber den Berufsschüler Werner Wessel, den Buchbinder Fritz Radioff und die Kontoristin Hildegard Schönfeld, fand man am Silberkamm nur noch als Leichen. Der 26jährige Landwirt Hans Tesche aus Hirschberg, wurde erst am folgenden Mittag, im sogenannten "Schneeloch" tot aufgefunden." |
Am Nordhang des Silberkammes über dem steilabfallenden Hainer Schneeloch, befand sich ein Gedenkstein für die vier am 22. Dezember 1929 im Schneesturm erfrorenen Skiläufer.