von Karl-Heinz Drescher, Leipzig
Die etwas höher stehende Bergschloßbaude gehört eventuell auch zu diesem Komplex.
Danach kurz vor dem Haus Waldfrieden beginnt schon die Rückfront des "Super-Hotels"
von Brückenberg, welches später noch Erwähnung findet. Das Waldfrieden ist in
einem schlechten baulichen Zustand. Es ist wohl zur Bauarbeiterunterkunft für
den Hotelneubau umfunktioniert worden. Weiter ging es dann auf steilen Pfad
am Haus Waldau vorbei zur Hauptstraße. Von weiten sieht man die eins gern
besuchten Pensionen "Most" und "Brunhilde" einsam und verlassen,
auch ungenutzt, stehen. Das Hotel "Franzenshöh" hat einen neuen rundum
Anstrich erhalten und scheint auch wieder als Pension zu fungieren.
Weniger schön der Anblick des einst größten und modernsten Hotels Brückenbergs,
"Sanssouci", nun schon seit Jahren. Auf großen polnischen Lettern
steht "NA SPRZEDAZ", zu Deutsch "Zum Verkauf".
Unter www.hotelkarpacz.eu bietet der Eigentümer Integro Sp. Ltd. aus Stettin
Lösungsvorschläge für eine spätere Nutzung als Spa-Luxus-Hotel an. Die Vorschläge
beinhalten u.a. eine Bettenzahl von 150, Tiefgarage und ein Wellness-Bereich
von 2000 qm.
Auf dem Friedhof von Wang besuchte ich das Grab von Inge Kallert. Auf einem
schlichten Holzkreuz steht Irena Koscianska Cierpial, ihr behördlich eingetragener
polnischer Name. Wer sie kennt, weiß, dass dies nicht ihr letzter Wille
war. Von Heimatfreund Hans Probst erfuhr ich, dass ein guter deutscher Freund
aus Krummhübler Tagen nach 1945, sich bemühen wird, hier eine Namensänderung
zu erwirken. Dann ging es bergab in Richtung Krummhübel. Linkerhand immer das
Superhotel mit einer Kapazität von 1.400 Betten im Auge. Es wird sicher mit
Abstand das größte Hotel Niederschlesiens.
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Verschwunden in Brückenberg ist das Haus Nr. 1, Haus "Koppenblick",
einst auch Schüler-Herberge, von Julius Haase. Dort steht ein weiterer Hotelneubau
mit Namen "Majestic". Das Hotel bietet Zimmer mit hohen Standard an
und verweist auf seine vorzügliche polnische Küche, sowie einen umfangreichen
SPA-Bereich mit Sauna, Dampfbad und Massagen.
Das Markenzeichen des Hotels ist der verglaste Wintergarten mit einer herrlichen
Aussicht auf Karpacz.
Völlig verändert hat sich das ehemalige "Cafe Wien" an der früheren
Ortsgrenze zu Krummhübel. Aus dem ehemals schmucklosen Kastenbau von vor 1945
ist unter dem Namen "Roza Wiatrow", ein modernes, dabei sehr preisgünstiges,
Hotel geworden.
Eine Beschreibung des nächsten Schmuckstückes,
die Parkanlage vor der Talsperre erübrigt sich, unser Heimatbetreuer hat das
bereits zur Genüge getan.
Kaum wieder zu erkennen ist das ehemalige Hotel "Goldener Frieden",
polnisch "Mieszko". Wo sich früher links nur eine Art Veranda befand,
die später verglast wurde und noch bis vor wenigen Jahren als Bistro diente,
hat man aufgestockt und den Neubau der alten Architektur sehr gut angepasst.
Ab 15,00 Euro werden hier Zimmer mit HP angeboten.
Das nächste Ziel war der obere Tannigt und früher Ober-Steinseiffen. Dort hat sich ein wahres Hotel-Viertel etabliert. Zu dem lange Zeit als Vorzeigehotel von Karpacz geltenden "Skalny", welches heute unter dem Namen "Hotel Mercure Skalny" um die Gunst der Touristen buhlt, haben sich neben dem schon länger stehenden "Alpejski", im alpenländischen Stil erbaut und der gehobenen Kategorie zugehörig, viele Appartementhäuser, die bereits hinter dem Cafe Reitzig beginnen und sich in Richtung Siedlung fortsetzen, sowie das alles dominierende Hotel der Superlative "SANDRA SPA" angesiedelt.
Das Hotel mit seinen über 550 Übernachtungsmöglichkeiten ist nach eigenen Angaben
einzigartig in Polen und empfiehlt sich seit Juni 2009 für Kur-, Wellness-,Erholungs-,
Entspannungs- und Bussinesaufenthalte. Während meines Aufenthaltes in Krummhübel
hätte ich bei mindestens 4 Übernachtungen ca. 45,00 Euro p.P. im DZ mit HP bezahlt.
Im Preiseinbegriffen ein Schwimmbadekomplex mit 7 Bädern und Wasserrutsche,
dazu je ein Pool mit Wasserfall oder Wellenbad. Ein Freibad mit beheizten Wasser
steht im Sommer zur Verfügung.
Gegen Gebühr kann ein Sauna- und Dampfbäderkomplex genutzt werden. Auch Schönheitsmassagen
und Plätze in der Tiefgarage werden angeboten. Ein zusätzliches Kurpaket mit
2 Anwendungen pro Tag kann für ca. 6,00 Euro gebucht werden.
Von deutschen Verhältnissen ausgehend ist das Hotel ab mittleres Einkommen durchaus
empfehlenswert.
Zieht man noch die vielen kleinen und mittleren Hotels und Pensionen, die sich
hauptsächlich in der ehemaligen Siedlung Steinseiffen, in Brückenberg, aber
auch in Krummhübel noch befinden, in Betracht, so wird in nächster Zeit wohl
kein Mangel an Hotelbetten bestehen. Die Auslastung und die damit verbundene
Wirtschaftlichkeit ist eine ganz andere Sache. Darüber wird die Zukunft entscheiden.
Den Rückweg trat ich bei, bei früher Gräbel in Richtung Waldfriedhof an. Kurz
hinter Gräbel wurde, wie an anderen Stellen der Großen und Kleinen Lomnitz,
an der Stabilisierung des Flussbettes gebaut.