Krummhübel im Herbst 2012

Pfaffenberg-Hirschberg-Schmiedeberg-Quirl / Buchwald-Fischbach

Karl-Heinz Drescher, Leipzig

In der Vergangenheit begannen meine Reiseberichte in der Heimatzeitschrift sehr oft mit dem Satz: "Herbstzeit ist Wanderzeit" oder "Herbstzeit ist Reisezeit".

Letzteres traf am letzten Septemberwochenende zu, Ersteres leider nicht, denn eine Meniskusoperation steht an und eine Wanderung im steinigen Riesengebirge wäre ein zu hohes Risiko geworden.

Mein Geburtsort Krummhübel und der alljährlich in Hirschberg stattfindende wohl größte Antik- und Trödelmarkt Polens bieten jedoch Anreiz genug, um wieder in die alte Heimat zu reisen.

Im Riesengebirge war Bilderbuchwetter und das nutzten unzählige Wochenendurlauber zu einem vielleicht letzten sonnigen und warmen Aufenthalt im Gebirge. Bereits beim Buchen der Hotelunterkunft merkte das meine Frau, die für diese Tätigkeit zuständig ist, voller Verdruss. Preiswerte Standardzimmer in den Hotels waren zumeist ausgebucht. Luxuszimmer oder Zimmer in der gehobenen Kategorie ab 75,- Euro im DZ / F. gab es jedoch noch zur Genüge. Am Ende sind wir recht ordentlich und preiswert im Hotel "Kolorowa", dem früheren "Bergstübel", untergekommen. Einziges Manko bei dem ausgebuchten Hotel, die begrenzte Parkplatzfläche.



Hotel „Kolorowa“, das frühere „Bergstübel“ Pfaffe-Gut Pfaffe-Laborantenhaus

Bereits vor Ankunft im Hotel gab es den ersten Stopp in Birkigt. Früher ein idyllischer Ortsteil mit viel Grün, umgrenzt von der Kleinen und Großen Lomnitz und viel Wald, wo ich, umgeben von Nachbarskindern, welche sich zum Teil heute noch zu unseren Heimattreffen in Braunlage einfinden, eine fast unbeschwerte Kindheit erlebte. Heute ist von dem einstigen Wiesenareal, wo früher die Kühe vom Erbhofbauer Pfaffe weideten, kaum noch etwas übrig geblieben. Zahlreiche mehrstöckige Appartementhäuser dominieren die einstige Idylle. Die wenigen Häuser aus deutscher Vergangenheit wirken wie ein Schandfleck inmitten der Neubauten. Einzige Ausnahme der alten Häuser bildet vielleicht das Gutshaus von Pfaffe. Laut Aussage unseres Heimatforschers Hans Reitzig, das noch einzig erhaltene Laborantenhaus im fränkischen Fachwerkstil. Eigentlich sollte es unter Denkmalschutz stehen.

Dann eine Überraschung, das recht baufällige, frühere "Haus am Bach" von Adolf Meergans, einem Spross von der Meerganswiese, wird saniert. Es war eingerüstet und es wurde gedämmt. Eine Tafel am Haus klärte auf, die Stadt Karpacz baut hier Sozialwohnungen. Das gleiche Bild wiederholte sich etwas später am früheren "Augustabad", wo unser Heimatbetreuer Robert Neugebauer mit seinen Eltern wohnte. Bereits fertig saniert und in recht passablen Zustand, das ehemalige Haus Fleiß am Neuhäuser, wo ich 1938 geboren wurde.



Haus Fleiß-Neuhäuser

Später sollte ich von Herrn Mieczysƚaw Pajdzik, Ratsmitglied der Stadt Karpacz, erfahren, dass die Stadt verschiedene marode Häuser aufgekauft hat und sie nach erfolgter Sanierung an bedürftigste Familien vermietet. Zurück an der Hauptstraße, gegenüber vom früheren Haus "Luisental", begrüßt ein neuer Supermarkt namens "Tesco" mit angeschlossener Tankstelle, die Gäste der Stadt.



Supermarkt "Tesco"

Neben "Biedronka" und "Netto", in der Nähe vom "Augustabad", der dritte Markt dieser Art.

Vorbei am "Palac Margot", dem einstigen "Charlottenheim", ging es weiter zum sanierten ehemaligen Bahnhof.



Früher Charlottenheim


Tourist-Information im Bahnhof


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