von Karl-Heinz Drescher, Leipzig
Hier zweigte zu damaliger Zeit der Weg, später Chaussee, nach Ober-Steinseiffen und Wolfshau ab. Von Schreiber aus hat er oft den Weg benutzt und lange Spaziergänge bis zum "Rabenstein", dem späteren "Breslauer Kinderheim", unternommen.
Beim "Rabenvater", dem urwüchsigen Wirte Ehrenfried Brauner, hatte der Dichter schon im Jahre zuvor des öfteren Einkehr gehalten. Hier scheint er auch die ersten Anregungen zum "Quitt" empfangen zu haben. Die nahe Försterei, die Erzählungen der Wirtsleute und der Hauptgäste, der Holzfäller, Fuhrleute und Gebirgsführer, mögen den Wunsch verstärkt haben, den Förstermord vom Jahre 1877 dichterisch zu verarbeiten. Gleich daneben "Mariensruh", auch hier stand später das "Breslauer Kinderheim". Die Wirtin, Fräulein. Wollmann, hatte ihr Lokal zu einem Treffpunkt der Feinschmecker gemacht und Fontane wusste das zu schätzen.
Aber nicht nur die Gastronomie, auch die frische Gebirgsluft hatte es ihm in all den Jahren im Riesengebirge angetan. Über diesen stillen Winkel schrieb er: "In diesen Punkte bin ich Feinschmecker geworden und habe ausprobiert, daß eine eigentlich feine Luft erst hinter Wollmann anfängt". Das Breslauer Kinderheim wurde nach 1945 abgerissen. Heute steht dort das Erholungsheim "Krucze Skalny" und das moderne Hotel "Relaks".
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Den gleichen Weg geht es nun zurück bis zum Gerichtskretscham. Gegenüber an der Gerichtslinde führt der Weg in die Neuhäuser. So nannte man früher diesen Ortsteil an der Großen Lomnitz. Kurz vor der Lomnitz, rechter Hand, stand das bekannte Gasthaus "Deutscher Kaiser", später dann "Deutsches Haus" mit der Hausnummer 88. Fontane beweist in Briefen seine Ortskenntnis. Der "Deutsche Kaise" und seine "Environs" werden lebendig. Das Gasthaus wurde von den Polen nach 1945 abgerissen. Heute steht dort eine Pension.
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