Winter im Riesengebirge

– Fortsetzung –

Krummhübel-Prinz-Heinrich-Baude
So wird uns aus Krummhübel geschrieben:
Auf der Prinz Heinrich Baude herrschte Sonntag ein Treiben, wie man es sich reger an einem herrlichen Sommertage nicht denken kann. Der tolle Sturm, der sich am Nachmittag erhob und auch bis zum Abende nicht nachließ, hielt niemanden zurück, dem edlen Schlittensport zu huldigen. Wenn auch da oben das heftige Schneetreiben das Vergnügen einigermaßen beeinträchtigte und der orkanartige Sturm manchem Sportsmann die Kopfbedeckung entriss und dem großen Teiche zu jagte, so ließ sich doch dadurch niemand die Sportsfreude trüben. Pfeilschnell, als gelte es mit dem Sturmwind um die Wette zu jagen, ging die lustige Fahrt zu Tale.- Aber auch hier unten entwickelte sich auf der breiten und abschüssigen Dorfstraße ein Verkehr, wie er reger an einem schönen Sonntage in der Hauptsaison nicht gedachte werden kann. Wer erst am Nachmittage hier angekommen und nur über wenig Zeit verfügte, begnügte sich mit einer Fahrt von Wang herunter oder man fuhr von Ober-Krummhübel herunter, die glatte Bahn auf der Dorfstraße entlang bis ins "Birkigt" (Ortsteil von Arnsdorf und Krummhübel d. V.).




Ankunft an der Prinz-Heinrich-Baude


Hotel "Waldhaus" in Brückenberg – direkt an der Sportbahn gelegen

Bei dem großen Gewoge auf der Straße ist es eben nur zu verwundern, dass bei der Glätte der Bahn und dem Sturmwinde kein einziger Unfall passierte, außer dem, das eine, des Lenkens unkundige Dame mit ihrem Schlitten von der Straße herunter drei Meter tief in den Giftseiffen stürzte und nur mit einem Schrecken davon kam.




Winterbild von Krummhübel

Im Interesse derjenigen, denen der Sturm bei der Abfahrt von der Prinz Heinrich Baude irgendeinen Gegenstand entriss, bemerken wir, das der Wächter besagter Baude, mit allerdings großen Anstrengungen: 1 Fußsack, 1 Hut, 1 Mütze und ein Paar Pulswärmer an den schroffen Abhängen des großen Teiches gefunden hat und dass diese Sachen jederzeit bei Herrn Elsner in Empfang genommen werden können. Das bei dem großartigen Verkehr die Krummhübler Hotels mit ihren behaglichen Räumlichkeiten fast durchwegs mit Gästen überfüllt waren, ist selbstverständlich. Das Gros der Gäste nahm wohl das Hotel "Zur Schneekoppe" (später Riesengebirgsheim d. V.) auf. Nicht weniger als 40 Pferdeschlitten hatten hier ausgespannt und zählte man in den Abendstunden in den Räumen des genannten Hotels nahezu 300 Gäste. Sofern das Wetter Bestand hält, so verspricht auch die neue Woche eine äußerst verkehrsreiche zu werden. So hatte sich für Montag eine größere Gesellschaft aus Hirschberg und für Dienstag der Gewerbeverein aus Warmbrunn angemeldet.

Die Mitglieder des RGV der OG Breslau werden nächsten Sonnabend in Krummhübel eintreffen und am Sonntag ihre Fahrt nach der Prinz Heinrich Baude bewerkstelligen, falls es Rübezahl nicht verdirbt.

Schreiberhau-Neue Schlesische Baude



Winterbild von der Neuen Schlesischen Baude


Rodelvergnügen an der Neuen Schlesischen Baude

Wie die genannten beiden Strecken war auch die Bahn von der Neuen Schlesischen Baude, die sich ganz besonders für Sportschlittenfahrten eignet, ungemein belebt. Der Baude stattete übrigens auch eine größere Anzahl Mannschaften und Oberjäger auf Schneeschuhen einen Besuch ab. Das Wetter hielt sich am gesamten Tage wundervoll. Gegen Sonnenuntergang erregte das bunte Farbenspiel – das düstere Rot im Westen, das Meergrün im Südosten und das tiefe ultramarin des Nordosthimmels – das lebhafte Interesse der zahlreichen Ausflügler. Leider hatten während des Tages Wind und Sonne gemeinsam gearbeitet, um im Tale, so auf dem Wege Agnetendorf- Hermsdorf und in Petersdorf, die Bahnen zu zerstören. Trotz alledem werden Gäste wie Gastgeber, die Schlittenfahrer sowie die Wirte und Schlittenführer den vorgestrigen Sonntag als goldenen verzeichnen können".



Abfahrt der Sportschlitten

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