Veröffentlicht in der "Schlesischen
Bergwacht", August 2008.
Eingereicht von Herrn Karl-Heinz Drescher
von Karl-Heinz Drescher, Leipzig
"Jeder kann nach seiner Fasson
selig werden", wie ein gewisser Jemand richtig sagte. Einfach, aber gut
und sehr nett. Schöner großer Garten mit herrlicher Aussicht auf die Koppe,
Prinz- Heinrichbaude, Mittagstein, Brückenberg, Wang, wenns nicht regnet
und es regnet noch tüchtig, vormittags wenig, nachmittags mehr, abends sehr.
Überall hin grüßt der Pfaffenberg, auf dessen Spitze ein junger Arzt (gemeint
ist Dr. med. Kaselowsky, damals mehrfacher Millionär, später verarmt und bis
1945 Kurarzt in BadWarmbrunn) ein Wohltäter der Menschheit, sein prächtiges
Tusculum hat. Unmittelbar vor uns Fuß- und Fahrweg zum Bahnhof. Lebhafter Touristen-Verkehr.
Loden-Kostüme von Adam, Ehrich, Matz, Nürnberg und Steidel in Massen. Bergstöcken
in allen Dimensionen. Autobus hinauf in die Berge. Ich bin bekehrt wie mein
verehrter "Wanderer"-Kollege und Freund, Professor Rosenberg (ein
damals bekannter Heimatforscher aus Hirschberg). Es fährt sich herrlich, besonders
hinauf, abwärts etwas ängstlich, aber man genießt die Schönheit der Berge ohne
Anstrengung. Ich bin auch bekehrt bezüglich der Kurtaxe in Krummhübel. Sie ist
notwendig, mäßig und die Gemeinde, besonders durch das Verdienst des alten Exner
(Wirt vom Gasthaus zur Schneekoppe, dem späteren Riesengebirgsheim und Ortsvorsteher)
hat einen schönen Gemeinde-Kurpark angelegt, hoch ansteigend bis zum Bernhardweg,
wo im Konzert-Pavillon die Hirschberger Jäger-Kapelle mitunter frei und gut
konzertiert. Einfaches Leben, ohne Putz und Tand, sehr gemütlich, gute preiswerte
Verpflegung, würzige stärkende Luft, kleine und große Spaziergänge in Menge,
bester Ausgangspunkt für Touren ins Gebirge, prächtiger Talbummel die lebhafte
Dorfstraße entlang vom Hotel Schneekoppe bis zum Goldenen Frieden, schöne Auslagen,
Gondel-Teich, Konditoreien, Wald-Erdbeeren mit Schlagsahne, Herz, was willst
du mehr"!
Diese Schilderung über einen Erholungsaufenthalt in Krummhübel erschien in den
Mitteilungen der Ortsgruppe Berlin des Riesengebirgsvereines im Jahr 1909. Ein
Hohelied auf Krummhübel und auf die Unterkunft des gewissen "Jemand".
Bei der Unterkunft handelte es sich um das Christliche Hospiz "Augustabad",
eine damals beliebte und bekannte Pension.
Es war die Zeit, als das Unterdorf und das Mitteldorf, dank des Bahnhofes, der
Post mit Telegrafenamt, des führenden Hotels "Schneekoppe", mit dem
rührigen Ortsvorsteher Heinrich Rummler als Wirt und Nachfolger der Exners,
der eben fertiggestellten evangelischen Kirche, dem Kretscham mit der imposanten
Linde und dem 1900/1901 erschaffenen Kurpark an der Lehne, noch der Mittelpunkt
des aufsteigenden Touristenortes war.
Aber noch lag manches im Argen. Es fehlten rechts und links der Chaussee Fußwege
mit Bordschwellen, welche den oft undurchdringlichen Schmutz der Straße abhielten
und dem Einheimischen, wie dem Gast, trockene Füße garantierte. Eine elektrische
Straßenbeleuchtung war nicht vorhanden und der Mond schien auch nicht alle Tage
oder besser gesagt nicht alle Nächte, so das mancher Gast der spätabends aus
der "Schneekoppe" in Richtung Bahnhof wankte, Gefahr lief sich Hals
und Bein zu brechen oder im Schmutz zu versinken. Es gab noch genügend landwirtschaftliche
Nutzfläche und rund um das Augustabad, in Richtung Neuhäuserstraße, war noch
recht dichter Wald.
Das Augustabad trägt die Hausnummer 14 und gehört zu den ältesten Häusern von
Krummhübel. Die Nummerierung der Häuser erfolgte bereits vor 1880 und es gab
damals 105 Häuser. 1880 waren es dann 116 Häuser und demzufolge wurden Häuser
mit höheren Hausnummern zu einem späteren Zeitpunkt errichtet. Die folgenden
Hausnummern wurden später entsprechend der eingereichten Bauanträge vergeben.
Damit ergab sich die Tatsache, das nach der Nr. 1 von Krummhübel, "Haus
Friese", das "Haus am Bach" mit der Nr. 116 stand, danach kam
die Nr. 2, "Haus Talfrieden" und wenige Meter weiter bereits das "Hampelhaus"
mit der Nummer 148.
Fazit, man hatte bis 1945 so seine Schwierigkeiten, wenn man in Krummhübel,
ein bestimmtes Haus auf dem Ortsplan suchte.
Bereits um 1730 wird ein Friedrich Großmann und kurze Zeit später seine Erben
als Besitzer des Grundstücks Nr.14 genannt. 1746 ging es in den Besitz eines
Hans Christoph Exner, das damals wohl dominierende Geschlecht in Unter-Krummhübel,
über. Ab 1752 übernimmt Benjamin Gottlieb Exner als Laborant das Anwesen. Er
gehört als Ältester zur "geschlossenen Zunft" der Laboranten von Krummhübel
und hatte damit das zweithöchste Amt inne. Das Wesen der geschlossenen Zunft
bestand darin, das die Höchstzahl der Mitglieder festgesetzt war und neue nur
aufgenommen wurden, wenn eine Meisterstelle frei wurde. Benjamin gehörte auch
das Grundstück Nr. 15, direkt gegenüber vom Gasthaus zum Riesengebirge. Das
Haus wurde dann 1920 abgerissen. Sein Sohn, ebenfalls Benjamin mit Vornamen,
übernimmt das Grundstück und Gewerbe. Er stirbt ohne männliche Erben und der
Besitz geht 1802 an seine Tochter Friederike Wehner, geb. Exner über. Ab 1839
wird ihr Sohn Gottfried Wehner genannt. Ihm gehören auch die Gartengrundstücke
Nr. 5 und Nr. 6. Auf dem Grundstück Nr. 5 wird von 1900 bis 1902 das wohlbekannte
Charlottenheim errichtet und auf dem Grundstück Nr. 6 wird die Kohlenhandlung
Pfaffe entstehen.
Gottfried Wehner stirbt kinderlos. Wenige Jahre später wird die Laborantenzunft
aufgelöst. Der "letzte Laborant", Ernst August Zölfel, wird am 02.
April 1884 zu Grabe getragen.
Man schreibt das Jahr 1881, das Haus steht zum Verkauf. Neuer Besitzer wird
der evangelische Herbergsverband. Das Aussehen des alten Laborantenhauses ist
nicht überliefert. Es wird sich um eines jener Holzhäuser gehandelt haben, wie
sie damals in Krummhübel und im Riesengebirge üblich waren. Die Häuser waren
fast ganz aus Holz errichtet. Die Wände bestanden aus waagerecht geschichteten
Balken, deren Zwischenfugen mit einem weißen Kitt verschmiert sind, die Dächer
aus Schindeln. Die Fenster sind klein, oft mit Schiebeläden versehen. Diese
Bauweise hatte sich aus den zur Verfügung stehenden Geldmitteln und Baustoffen
fast naturgemäß ergeben. Ziegel waren bei den schlechten und oft steilen Wegen
aus der Ebene nur schwer zu beschaffen; dagegen gab der unermessliche Bergwald,
der noch wenig Absatz hatte, billig seine starken Stämme zum Häuserbau her.
Auf der abgebildeten Postkarte von 1900, sie zeigt die Dorfstraße im Unterdorf
von Krummhübel, sehen wir auf der linken Seite solch ein typisches Holzhaus.
Es zeigt die Fleischerei Klose, damals wohl noch Gräbel, vor dem späteren Umbau.
Hinter Klose dann das Haus Mende. Gegenüber, auch hier noch das alte Holzhaus
erkennbar, die Nr. 19, Haus Neumann und dahinter das Gasthaus zum Riesengebirge
und als Abschluss das Spritzenhaus.
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Für Beherbergungen war ein solches Holzhaus nicht geeignet. Es musste um- und
ausgebaut, vor allem vergrößert werden. Nach Beendigung der Baumaßnahmen entstand
ein Kastenbau, wie er in vielen Orten des Riesengebirges in dieser Zeit, aber
auch heute noch, anzutreffen war. Hans Reitzig bezeichnet diese Bauweise als
unpersönlich und landschaftsfremd. Zur Verschönerung wurden in späteren Jahren
meist Balkone und Veranden angebaut.
Die neue Herberge wird "Augustabad" genannt. Die offizielle Bezeichnung
lautet: Haus Augustabad, christliches Hospiz und Logierhaus. Namensgeberin war
Kaiserin Augusta (1811 1888), mit vollen Namen Marie Luise Augusta Catharine,
Prinzessin von Sachsen-Weimar-Eisenach. Durch Heirat ab 1861 Königin von Preußen
und ab 1871 deutsche Kaiserin. Sie zeigte ein ausgeprägtes karitatives Engagement.
1864 gründete sie den Vaterländischen Frauenverein, der sich um verwundete und
erkrankte Soldaten kümmerte. Auf ihre Initiative gingenauch mehrere Krankenhaus
Gründungen zurück.
Im neuen Haus wurden 22 "große und gesunde" Zimmer angeboten. Als
Besonderheit, der Name sagt es bereits, gab es Badeeinrichtung, aber auch ein
Raucherzimmer.
Bekanntester Sommergast 1884 war Theodor Fontane. Im Haus Nr. 41, beim Fremdenführer
Julius Schreiber, später "Landhaus Gerber" und zuletzt 1945 Julius
Probst, hatte er eine Giebelstube bestellt. Hatte Fontane nun zu spät bestellt
oder hatte Schreiber geschludert, sei es wie es sei, das Zimmer war noch besetzt.
Erst in wenigen Tagen sollte es beziehbar sein. Ein Ausweichquartier musste
her. Die Lösung fand sich schnell. Im Niederdorfe, im "Augustabad"
soll gerade ein Zimmer frei geworden sein, ein Wunder eigentlich im überfüllten
Krummhübel.
Das Zimmer wurde dankbar angenommen. Hier fand er, welche Überraschung, einen
alten Bekannten wieder, seinen Quartierwirt vom ersten Riesengebirgsaufenthalt
im Jahre 1868. Es war der ehemalige Erdmannsdorfer Ortsgendarm Brey, der hier
das Amt des Verwalters ausübte. In einem Brief, der am nächsten Tag an die Gattin
abging, schreibt er: "Die Koppe sieht mir grad ins offenstehende Fenster
und die Wiesen vor mir tragen mir balsamische Luft zu ...". "Mein
erster Gang heute war in den Wald, in dem ich mir auch für die Zukunft einige
verschwiegene Lauben ausgesucht habe. Wenn man will, "Sommerfrische bis
ins Letzte ..."
Wie meinte er das mit den "verschwiegenen Lauben" im Wald. Es ging
um das gewisse Örtchen und das war gar nicht nach seinem Geschmack. Mit echt
"fontanischen Spott" schildert er seinen zweiten Eindruck in der neuen
Herberge. "Hinter mir liegt ein Korridor mit einem "Hier" und
trägt mir so unbalsamische Luft zu, dass ich Kopfweh habe und vor Ekel nichts
essen kann. Das "Hier" ist u.a. die Lieblingsrückzugsstätte zehn alter
Jungfern, die an dem Korridor entlang wohnen und sich durch Ammoniakabsonderungen
auszeichnen. Wäre ich jünger und frischer und machte mir überhaupt noch was
Spaß, so würde ich ein Feuilleton schreiben, "das Örtchen", und den
vollkommen richtigen, durchaus nicht übertriebenen Satz durchführen: "Jeder
Ort in Deutschland scheitert am Örtchen ..." Das klingt scherzhaft, ist
aber eine ganz ernsthafte Kalamität ..."
Nachzulesen bei Hans Reitzig in "Wir haben vor, wieder nach Krummhübel
zu gehen", veröffentlicht im "s´ Heemte-glöckla" Nr. 38
von 1954.
Nach wenigen Tagen war dann bei Schreibers die Giebelstube freigeworden und
das "Leiden" im Augustabad fand ein Ende.
In den nächsten Jahren gab es nichts Aufregendes mehr. Der Herbergsbetrieb lief
ungestört weiter. Eine Meldung aus dem Jahre 1890 ist noch für die Einwohner
von Krummhübel interessant. Im 7. Jahresbericht der Gesellschaft Augustabad
heißt es: "Vom Kapitän zur See a. D. Herrn Stenzel ist der Gedanke angeregt
worden, in Krummhübel eine Kapelle für die nach vielen Hunderten zählenden evangelischen
Sommergäste zu errichten".
1896 wird ein neuer Verwalter vermeldet. Es handelt sich um Adolf Besser, einem
ehemaligen Berliner Schutzmann, der nach Krummhübel gekommen war, um die Stelle
des Herbergsvaters zu übernehmen. Schutzleute warenwohl in dieser Zeit bevorzugte
Herbergsväter oder Verwalter. Besser war scheinbar in Krummhübel kein Unbekannter,
denn er wurde noch im gleichen Jahr als Vorsitzender des Riesengebirgsvereins
gewählt. Ein Amt das bisher immer bekannte und verdiente Einwohner des Ortes
inne hatten. Seine Amtszeit dauerte nur zwei Jahre, doch es bleibt sein Verdienst,
den Verein über die Schwierigkeiten des Hochwasserjahres von 1897 geführt zu
haben.
Einen nächsten Eintrag in alten Unterlagen finden wir im Jahr 1900. Eine Frau,
deren Name mir entfallen ist, wird als Besitzerin der "Wasserheilanstalt
Augustabad" genannt. Alleinstehende Frauen konnten dort in Hauswirtschaftslehre
unterrichtet werden. Sie gab auch ein damals viel beachtetes "Kochbuch
für die feine und bürgerliche Küche" heraus.
Der Herbergsbetrieb wurde aber dennoch aufrecht erhalten, denn noch 1911 wird
in einem Auskunftsbuch, herausgegeben vom Gemeinde-Vorstand Krummhübel, für
das Haus geworben, wie man aus nebenstehender Veröffentlichung entnehmen kann.
Im Auskunftsbuch von 1917 findet man keinen Eintrag mehr.
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Irgendwann hatte das "Augustabad" seinen Beherbergungsbetrieb eingestellt und
war Gemeindeeigentum geworden.
Ab 1921, vielleicht auch 1922, so nachzulesen in der Chronik von Josefa Bartsch,
befand sich im "Augustabad" die Gemeinde-Mittelschule, später "Höhere
Knaben- und Mädchenschule" genannt. Aus den umliegenden Dörfern und aus
dem Internat "Waldhof" kamen die Schüler. Geleitet von Frau Else Schneemilch
war die Schule Ostern 1921 in einem Seitentrakt des Hotels "Schneekoppe",
später Riesengebirgsheim, eröffnet worden. Dem Kollegium gehörten damals Herr
Dr. Aust, Frau Dr. Drechsler und Herr Schumann an. Am Anfang gab es nur drei
Klassen, die Sexta, Quinta und Quarta. Bis 1923 wurden auch Schulanfänger angenommen.
Ab 1927 gab es dann sechs Klassen, Sexta bis Unterkunda mit dem Abschluss der
mittleren Reife. Der Vorteil der Schule bestand, außer engagierten Lehrern,
in einer geringe Klassenstärke und dem Fremdsprachenunterricht in Englisch und
Französisch. Religionsunterricht erteilten Pastor Passauer von Wang und später
Pastor Schlossbauer aus Arnsdorf. Nachdem die Zahl der Schüler zurückging und
das Internat "Waldhof" aufgelöst wurde, konnte die Schule nicht mehr
aufrechte erhalten werden. Eine Zusammenlegung der höheren Schulen von Krummhübel
und Schmiedeberg wurde notwendig. Ab 1935 fuhren die Krummhübler Schüler nach
Schmiedeberg.
Im Ortsverzeichnis von kurz vor 1945 steht hinter der Bezeichnung "Nr.
14 Augustabad", RAD-Lager, Kindergarten und Wohnhaus.
Am 26. Juni 1935 wurde durch ein Gesetz der Reichsarbeitsdienst (RAD) geschaffen.
Darin mussten junge Männer sechs Monate Zwangsdienst leisten. Mit dem Beginn
des Zweiten Weltkrieges traf das dann auch auf junge Frauen zu, die so genannten
Maiden. Waren es nach der Gründung zumeist Baumaßnahmen welche realisiert wurden,
trat dann mehr und mehr die vormilitärische Ausbildung in den Vordergrund. Man
übte statt der Gewehrgriffe, Spatengriffe "kloppen" und im nationalpolitischen
Unterricht begeisterte man junge Männer für das Soldatensein. Zeitzeugen für
die Ausbildung in Krummhübel wird es kaum noch geben, man musste schon vor 1920
geboren sein.Nach dem erfolgreichen Frankreichfeldzug waren in den Räumen des
RAD dann ca. 20 französische Kriegsgefangene untergebracht. Bis Anfang 1945
waren sie bei Aufforstungsarbeiten eingesetzt. Im damaligen Sprachgebrauch nannte
man das "auf Kultur gehen".
Als Wohnhaus wurde das Haus auch genutzt. Unser verdienstvoller "Heemtevoater"
Robert Neugebauer verlebte dort vor der Vertreibung eine unbeschwerte und glückliche
Kindheit, wie wir aus vielen Beiträgen in unserer Heimatzeitschrift wissen.
Sein Vater war 1938 mit der Familie nach Krummhübel gekommen, um die Stelle
als Kurgärtner in der Gemeinde Krummhübel anzutreten. Die Gärtnerei mit Gewächshaus
befand sich links des Hauses. Ein weiterer Mieter des Hauses war der Polizist
Loch, im damaligen Sprachgebrauch hieß das wohl Gendarm. Weiterhin gab es im
Haus noch eine Nähstube, die von der nationalsozialistischen Frauenbewegung
betrieben wurde, sowie einen Kindergarten. Meine Mutter musste nach dem "Heldentod",
so hieß das im amtlichen Schreiben, meines Vaters im Juli 1944, dort für den
"Endsieg" nähen. Während dieser Zeit besuchte ich den erwähnten Kindergarten.
Auch Robert Neugebauer hat diesen Kindergarten besucht. Da er aber etwas älter
ist, werden wir uns im Jahr 1944 nicht begegnet sein.
Nach 1945 wurde das Haus unter polnischer Verwaltung wieder Jugendherberge und
Stellplatz für Zelte und Carawan, auf polnisch Carawaning, rund um die Uhr,
wie auf dem Foto zu lesen ist. Auch dieses Haus hätte nach 1945, wie viele früher
renommierte Hotels, in dem nach 1945 aufblühenden Kurort, wie es in einem Prospekt
von Karpacz heißt, eine bauliche Erneuerung oder zumindest eine Renovierung
verdient.
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Die ehemalige Kolonnade rechts vom
Haus wurde zu einem schmucken, architektonisch zum Haupthaus passenden, Gebäude
ausgebaut. Dort befindet sich ein gut florierender Sanitär- und Propangashandel.
Den heutigen Bewohnern ist die Geschichte des traditionsreichen Hauses weitgehend
unbekannt.
Auf der polnischen Internetseite www.Karpacz.de kann man
nur lesen: "... im Jahr 1884 wurde in Karpacz offener Haus Augustabad für
alleinstehende Frauen eröffnet". Etwas wenig für ein Haus mit einer
fast 300jährigen Geschichte.